Sommer
Was für eine Woche - strahlender Sonnenschein, warme Temperaturen, und Arbeit die bewältigt werden kann. Aber wo Licht ist, gibt es auch Schatten: ausgerechnet vor Beginn dieser warmen und trockenen Phase, hat der Gärtner die kahlen Stellen nachgesät - und damit die Verantwortung an uns Eigentümer abgetreten. Das heisst für mich, zweimal täglich die Nachsaat bewässern und alle 3 Tage den Rasen mähen. Morgen hat das aber ein Ende, Morgen kommt nicht der Weihnachtsmann, aber der Mähroboter-Monteur. Dann bleibt nur noch die Pflege der Ränder an mir hängen, dafür habe ich einen Trimmer im Haus - und für die Bewässerung ist ab Samstagnachmittag wieder Petrus zuständig.
In dieser Woche war ich zweimal im Büro. Einmal mit dem Zug, einmal mit dem Bahnersatzbus. Der Dienstag war etwas gemütlicher, weil der Zug direkter und schneller fährt als der Bus. In Worblaufen stand plötzlich ein schwarzer Hund in "meinem" Abteil und legte seinen Kopf auf die Bank mir gegenüber. Ich wunderte mich etwas, der Zug war halbleer und es gab noch einige komplett freie Abteile. Dann entdeckte ich das Geschirr des Hundes und einen Stock in der Hand der Hundeführerin. Aha, diese war blind und somit eigentlich die Geführte, von ihrem Hund. Blindenhunde ticken etwas anders als wir Menschen. Während die Menschen im Zug möglichst weit weg von ihren Mitmenschen sitzen wollen, und vermutlich - falls unumgänglich - ihre Mitreisenden im Abteil sorgsam aussuchen, sucht der Hund einfach einen freien Platz. Bei den Menschen lassen sich verschiedene Muster erkennen: Frauen setzen sich zu Frauen, dicke Menschen werden gemieden, ebenso ungepflegt wirkende oder essende Fahrgäste. Den Hund interessiert das nicht - obwohl er vermutlich keinen Platz aussuchen würde, an dem er sich nicht wohlfühlt. Wenn ihr euch jetzt also fragt, wieso sich am letzten Dienstag eine hübsche Frau zu mir ins Abteil gesetzt hat - der Hund war schuld.
Heute musste ich dann zuerst einmal ausloten, wie der Bahnersatz nach Bern funktioniert. Zuerst einmal könnte ich gleich bei der Kirche einsteigen und bis Worblaufen durchfahren. In Worblaufen führt das Umsteigen quer durch den Bahnhof - die haben dort sogar noch einen bedienten Schalter. Überall hat es sogenannte "Kundenlenker", an jeder grösseren Haltestelle - es kann also nichts schiefgehen. Und es lohnt sich, einen proppenvollen Bus fahren zu lassen, weil vier Minuten später der nächste fährt. Und...wir von PostAuto dürfen sogar noch damit Geld verdienen, indem wir mit Bussen aushelfen.
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