März

Draussen scheint die Sonne, wieder einmal. Oder einmal mehr, dazu ein kühler Wind - auch nicht unbekannt. Die Tage sind aber wieder spürbar länger geworden. Das hilft nicht unbedingt beim Erledigen der zahlreichen grossen und kleinen Dinge, die ständig nach Aufmerksamkeit schreien. Weil der Tag ja immer noch 24 Stunden hat, nicht mehr, auch wenn wir von "längeren" Tagen sprechen. Sie geben aber trotzdem irgendwie mehr her, weil es einfach toll ist am Morgen schon fast wieder bei Tageslicht aufzustehen. 

Aktuell sehen sich einige Nationen etwas in der Zwickmühle. Zumindest einige Bürger dieser Länder, beispielsweise Serbien. Man scheint dort auch der Meinung zu sein, dass in der Ukraine Nazis an der Macht sind. Spannende Aussage, aber nicht ganz unverständlich. Man hatte ja selber auch schon mal in einem ähnlichen Krieg gekämpft und von Nato-Streitkräften auf's Dach bekommen. Was wäre wohl, wenn Serbien an Russland angrenzen würde? Offene Schlagbäume für die russischen Panzer? Und ein paar Monate und Jahre später, eine Erinnerung an Zeiten, als man noch in Beitrittsverhandlungen mit der EU war? Sicher, das Energieproblem wäre dann gelöst, andere Themen hingegen werden sich in Russland noch akzentuieren. Ob das die Serben wirklich toll finden würden?

Auf der anderen Seite ist eines gewiss: der nächste Winter kommt bestimmt. Und wenn Putin bis dahin nicht die gewünschten Erfolge erzielt hat, ist eine Drosselung der Gaslieferungen nicht abwegig. Dann haben die einen kein Gas mehr, den anderen fehlt dafür die Kohle - im übertragenen Sinn. Der Mensch ist eben schon äusserst talentiert, am Ast zu sägen auf dem er sitzt. Geht es ihm zu gut, erfindet er immer neue Methoden, sich das Leben schwer zu machen. Ich bin zudem überzeugt, dass das eine Übel - diese "Sonderoperation" in der Ukraine - indirekt das andere neu befeuert: das Klima tritt in den Hintergrund bei solchen Ereignissen. Dies wiederum könnte sich später rächen. Ein paar Meter höherer Meeresspiegel, etwas längere Dürreperioden, etwas höhere Fluten, etwas stärkere Tornados und Hurricanes,... alles hat seinen Preis.

Deshalb gilt vermutlich heute noch viel mehr als früher: geniesse den Tag. Denn wie bereits geschrieben ist es sonnig, und wenn es sich auch noch nicht so anfühlt, sieht es trotzdem aus wie Frühling. Die einen verbrennen einen drolligen, künstlichen Schneemann auf einem Scheiterhaufen, die anderen tragen ihre schauerlichen Masken zur Schau - davon habe ich ehrlich gesagt für den Moment die Nase voll, Masken können mir gestohlen bleiben. Für mich fängt der Frühling dann an, wenn die Grubers auf ihrem Hof mal wieder vor lauter offener Baustellen nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Wir Zuschauer übrigens auch nicht, wir wissen nur, wann es im Normalfall die neuen Folgen des Bergdoktors gibt: im nächsten Januar dürfte es mit dem Winterspecial soweit sein. Sofern nicht etwas dazwischen bombt...

Kommentare

Beliebte Posts