Federvieh

Gehören zu nahezu jedem Campingplatz: die Spatzen. Immer auf der Suche nach ein paar Brotkrumen, fliegen sie von Platz zu Platz. Sitzt jemand an einem Tisch, ist das für sie schon mal spannend. Geht dann noch die Hand zum Mund, werden sie besonders anhänglich. Und ja, sie werden ganz offensichtlich verwöhnt. Der Blick welchen sie dir zuwerfen, wenn da nichts vom Tisch runterfliegt, könnte schon fast als vorwurfsvoll bezeichnet werden. 
Gehört zum Campofelice: die Wanderenten. Meist paarweise watscheln sie kreuz und quer über den ganzen Platz. Da tauchen dann schon mal Enten unter dem Wohnmobil auf. Sind sie zu dritt, ist ein Streit nicht weit - sind dann nämlich immer zwei Männchen dabei. Harem gibt es bei den Enten offensichtlich nicht.... Auch die Enten sind auf der Suche nach Futter, und auch sie wissen, dass die Menschen solches liegenlassen. Vorteil für die Enten: zur Not tut es auch etwas Gras. 
Am See stiess ich dann noch auf eine Art Haubentaucher. Sah aus wie eine weibliche Stockente, war aber schlanker und hatte so eine spezielle, schnittige Frisur auf dem Kopf. Begleitet wurde sie von neun Jungen, ganz sicher bin ich nicht, denn auch diese kleinen Stöpsel tauchten genauso flott wie die Mutter. Die Menschen kannte sie offensichtlich auch, sie hielt aber wesentlich mehr Abstand als Spatzen und Enten. Zum Glück war es heute am Strand sehr ruhig....

Tsja, und da war da noch dieser Schwan mit einem Jungtier. Der schwamm im seichten Wasser und schien mit einer stupenden Technik Futter vom Boden zu lösen: einmal paddelte er so stark, dass man meinte, er massiere den Seeboden. Dann steckte er den Kopf unter Wasser (und den Schwanz in die Höh - aber das waren ja eigentlich alle meine #ntchen, oder?). Der wirklich noch kleine Jungschwan flitzte dabei die ganze Zeit herum und pickte hier und da etwas aus dem Wasser. Das Ganze war ganz am Rand des Strandes, am Eck zwischen Lago und Verzasca. Trotzdem kamen zwei Intelligenzbestien aus dem grossen Kanton auf die schlaue Idee, irgendwas nach den beiden Schwänen zu werfen. Zuerst war es irgendein Plastikdeckel, der natürlich nicht mal die halbe Strecke schaffte. Dann fanden sie einen näheren Punkt zum Werfen und bedienten sich beim rumliegenden Sand. Nun kamen sie den beiden schon ziemlich nahe. Der grosse Schwan hatte dies registriert, blieb aber ziemlich gelassen, paddelte und tauchte weiter. Ich hätte mir gewünscht, er hätte mal etwas die Federn gestellt und den beiden Jungs etwas die Leviten gelesen. War nicht so, auch die Schwäne scheinen die Menschen bereits zu kennen. Die nächste Idee: der eine Flegel holte sich am Strand ein paar Steine. Nun war aber genug, da musste ich definitiv einschreiten. Wie doof die zwei waren, zeigte sich bei der Frage auf meinen Hinweis, dass man einen Schwan nicht ärgern sollte: "was macht der dann?" Als ob es darum gehen würde....klare Situation von ausgeübter Macht - von den Jungs und später auch von mir. Ich bin sonst nicht so...

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