Meertrübeli & Vanille

Der Sommer ist zurück - nach einem Vorgeschmack am Mittwoch strahlt heute die Sonne wieder von einem makellos blauen Himmel. Es ist Juli, Sommerferien-Zeit, was will man mehr? Oder vielleicht sollte ich auch fragen, was will man weniger?

  • Mehr Personal am Check-in-Schalter am Flughafen
  • Weniger lange Schlangen - am gleichen Ort
  • Weniger abgesagte Flüge
  • Die SBB hätten gerne mehr Geschwindigkeit bei den Dosto-Zügen,
  • nun gibt es halt in den nächsten Jahren mehr Bauprojekte
  • Weniger Schlamm am Openair St. Gallen, das wäre wohl auch etwas
  • und und und...
Geht mich das Meiste ja nichts an, oder? Wobei... ich habe für November bereits Ferien gebucht. Nochmal auf Gran Canaria, aber diesmal sieht die Buchungslage anders aus als im letzten Jahr. Ich habe ja eher früher gebucht, aber bei den Flügen sah es schon sehr dürftig aus mit den Plätzen. Ich habe nun am Montag 14. November einen Flug (10:30) der eigentlich gemäss Sitzplatz-Reservationen schon voll ist. Ich habe ihn trotzdem gebucht, weil das Hotel kann ich bis 24 Stunden vorher noch kostenfrei stornieren oder die Reservation ändern. Mehr freie Plätze im Flieger hätte ich aber schon erwartet...

Das ist alles noch ganz weit weg, die Realität sieht anders aus. Die Arbeitslast nimmt langsam etwas ab, die Sommerferien werfen wieder ihren Schatten voraus. Das sieht man auch bereits am Gotthard, wo es mal wieder mehr Autos hat als gut ist. Und das soll dann auch auf den Strassen nach Südfrankreich und Spanien nicht viel besser aussehen. Mehr Querelen beim Flugverkehr ergibt dann eben auch mehr Auto-Reisende (und in der Konsequenz mehr "Entschleunigung" auf den Strassen). Wie geschrieben, bis anfangs September ist mir das ziemlich egal.... 
Auf dem Morgen-Programm stand heute Staubsaugen, WC (klein) putzen, und wieder einmal den Boden feucht aufnehmen. War schon etwas länger her, die zwei Wochen Ferien haben das ganze Programm etwas verschoben. "Ist doch gar nicht schmutzig" dachte ich mir, habe es dann aber trotzdem durchgezogen mit dem Bodenwischen. Und das Wasser - na ja, ich habe meine Meinung rasch geändert. Am Mittag war ich mit allem fertig, putzen, rumlümmeln, dies und das erledigen. Das schöne Wetter zog mich in Richtung Stadt, vermutlich weil das letzte Wochenende so toll gewesen war. Diesmal gab es weniger Unterhaltung, aber nicht unbedingt weniger Leute. Die Stadt wimmelte von Touristen, jedenfalls auf meiner Route. Ich benötigte ja lediglich Cherry-Tomaten, diese hatte ich aber ganz zum Schluss eingeplant. Ich schlenderte durch die Gassen bis zum Bäregrabe, wo mir der Bus zum Bahnhof regelrecht vor der Nase abfuhr. Gut, ich hätte ja ein paar Schritte rennen können, aber wer mich kennt, der weiss: mache ich (fast) nie. Warten wollte ich nicht, ich schaute mich also mal nach den Bären um. Und tatsächlich, Ursina hatte sich einen gemütlichen Platz im Schatten ausgesucht. Und wo ich nun schon mal auf dieser Seite war, konnte ich ja eigentlich auch gleich zum Schwellenmätteli weiterlaufen, oder? Auch auf dieser Strecke hörte ich Französisch und Englisch, aber kaum Deutsch (geschweige denn Bärndütsch). In der Aare tummelten sich Schwimmer und Böötler, die meisten vermutlich vom Schwellenmätteli kommend.  Dort traf ich dann noch auf einen herumwirbelnden Fotografen, der ein Brautpaar so richtig in Szene setzte. Gäste waren noch keine da, aber jede Menge herum wuselnde Mitarbeitende des Restaurants. Der Platz war mit Stehtischen gut besetzt, bei der Güggeli-Beiz spielte ein Musik-Duo, offensichtlich bei der Probe. Ich glaube kaum, dass die zwei die Mitarbeitenden unterhalten haben. Auch die Kleidung war noch etwas leicht und luftig, vermutlich gab's da später auch noch einen Wechsel. Event-Raum und Güggeli-Beiz waren komplett für die Gesellschaft reserviert, waren demnach mehr als 25 Personen angemeldet. Ich habe dann später auf dem Weg zum Bahnhof immer wieder ein paar tendenziell zu elegant gekleidete Personen angetroffen - vielleicht auf dem Weg zur Feier?
Vom Schwellenmätteli ging ich weiter zum Marzili, weil es erst dort eine Brücke gibt. Und auf der Brücke kam mir dann in den Sinn, dass da doch irgendwo noch eine Gelateria di Berna zu finden war. Schwierig war's nicht, weil einem immer mal wieder ein Cornet entgegen kam. Und die Schlange war letztendlich auch nicht zu übersehen, wobei es dann ganz schnell vorwärts ging. Draussen wurde bezahlt, entweder Gross (3.-) oder Klein (5.-). Quittung, Zettel oder sonst was gab's nicht, Vertrauen scheint hier gross geschrieben zu werden. Man könnte ja theoretisch Klein bezahlen, und an der Theke Gross bestellen. Macht aber wohl keiner.... Ich ging nach dem Motto "mehr ist mehr" und habe mir ein grosses Cornet mit Bourbon-Vanille und Meertrübeli bestellt. Grapefruit-Pfeffer wäre auch noch interessant gewesen, aber mit drei Kugeln auf dem Cornet wird's dann schon ein arger Wettlauf gegen die Zeit. Denn es war mittlerweile doch schon richtig schön wärm geworden.
Wie üblich brachte mich dann das Marzili-Bähnli zurück zum Bahnhof. Auffallend weil immer so: die ausserordentlich freundliche Begrüssung oben an der Kasse. Vielleicht liegt es nur an meinem FVP-Ausweis, aber ich denke freundlich sind diese Herren immer. Damen habe ich leider hier noch keine gesehen...

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