Endlich Regen

 Ich denke, die letzten Tage haben uns ganz gut getan - ausser natürlich, man ist in eines dieser heftigen Gewitter geraten. Aber die Abkühlung tat gut, der Regen sowieso. Dass dies passend zum Ende der Schulferien kam, dürfte wohl auch niemanden wirklich unglücklich gemacht haben - schlechtes Wetter während den Ferien, wer will das schon...

Etwas dumm gelaufen ist meine Planung vom letzten Donnerstag. Hätte man vermutlich voraussehen können, dass YB an diesem Tag in der Conference League spielen wird. Hätte man, aber leider nicht früh genug. Als ich das Ticket gekauft hatte, war dieser Termin noch nicht sichtbar, fixiert vielleicht, aber man war ja noch gar nicht qualifiziert für die nächste Runde. Nun gut, dann war es halt so, viele Menschen wollten in die eine oder andere Arena auf oder bei der Allmend, und das Nüni-Tram ist ja zur Zeit auf der Strecke zwischen Bahnhof und Wankdorf "verbust" worden. Ein Bus hat nun mal viel weniger Kapazität als ein Tram, auch viele Busse können das nicht kompensieren. Leid getan haben mir jene Menschen, die im Breitsch wohnen und unterwegs ein- oder aussteigen wollten. Ein Knorz an jeder Haltestelle, am Kornhausplatz hat mein Bus übrigens gar nicht angehalten....

Gelohnt hat es sich aber trotzdem. Der Zirkus ist moderner geworden, es wird viel mit Lichteffekten gearbeitet, dafür sind die Tiere etwas weniger dominant. Keine Elefanten, keine Zebras, keine Dromedare, keine Walrösser oder was es da sonst noch alles gab früher in der Manege. Dafür war da eine "Rennkuh", meinte zumindest Nadeschkin, war sie dann auch ganz am Schluss, als sie Ursus nachrannte nach draussen. Oder ein Esel, der mich doch stark an die Vergangenheit erinnerte - und die Zukunft: ein Poitou-Esel, zuletzt gesehen auf der Ile de Ré, wo es im September wieder hingehen soll. Und natürlich Pferde, wirklich schöne Pferde, dazu ein Pony für den jüngsten der Knie-Dynastie in der Manege. In einer Nummer hatten sie Puppen auf die Pferde geschnallt, die waren so steif, dass sie jede Bewegung der Pferde mitmachten. Und das sah dann einfach zum Brüllen aus....

Einen eigentlichen Zirkusdirektor alter Schule gibt's nicht mehr. Die Shows folgen dicht an dicht, dazwischen wird abgelenkt beim Umbau der Manege. Mal sind es Ursus und Nadeschkin, mal ist es Bastian Baker, mal ist es das sogenannte Circus Theater Bingo aus der Ukraine mit Tanzeinlagen irgendwo im Zelt. Gut, Bastian Baker ist so etwas wie der Show-Master, und so ist er auch gekleidet. Er hat aber definitiv mehr in seinem Repertoire als Gitarre spielen und Singen. 
Das Programm selber ist in diesem Jahr sehr abwechslungsreich: klassische Nummern an diesem langen Band, Handstand- und Luft-Akrobatik auf hohem Niveau, bildeten quasi die Klassiker. Bereits die Trapeznummer war dann aber etwas Neues (für mich): zwei Trapeze, eine einzige Person, dazwischen eine Art Leiter mit Schleifen. Die dienten dazu, von einem Trapez zum anderen zu kommen - mal mit Hand-, mal mit Fusskraft. Zurück wurde dann geflogen.... Auch bekannt ist vermutlich der Hula-Hoop Ring - in der Zirkusversion 2022 waren es dann 30 an der Zahl, teilweise beleuchtet und wirklich von Hals bis Fuss verteilt. Unglaublich, dass so etwas überhaupt möglich ist. Oder die Nummer mit den zwei Trampolin und der Wand dazwischen - auch diese gespickt mit LED-Effekten. Diesbezüglich den Vogel abgeschossen hat aber die Tanztruppe, die im Finstern agierte und deren Körper ebenfalls mit LED-Objekten übersäht waren. So sah man dann immer wieder an einem anderen Ort LED-Körper aufleuchten, auch mal zwei halbe verteilt in der Manege. Übrigens eine Truppe von Ukrainern und Russen...

Der Zirkus ist heute (Sonntag) zum letzten Mal in Bern zu  Gast. Und weil's am Donnerstag so schön war, ging ich am Freitag gleich nochmals in den Ausgang: schon lange geplant, nun endlich realisiert - der neue Film Top Gun im Kino im Westside. Das Problem an Filmen bei mir ist, dass ich mir immer vornehme ins Kino zu gehen, es dann aber "gerade noch nicht" mache, weil es ja sicher zu Beginn so viele Leute hat. Und dann ist der Film irgendwann weg aus den Kinos. Bei Top Gun habe ich es nun also geschafft, den musste ich mir ansehen, weil der ja wirklich eine starke Erinnerung an meine Jugendzeit ist. Der Neid auf Tom Cruise ist immer noch da - der sieht einfach wirklich gut aus. Und natürlich haben sie wieder eine weibliche Begleitung hingezaubert. Eine die ich aus dem ersten Film von 1986 gar nicht kannte, was mich echt zum Grübeln gebracht hat. Ich hab's dann später im Internet nachgelesen: die Penny wird im ersten Film nur am Rande erwähnt, allerdings mit vollem Namen. Gesehen hatte man sie damals nicht, es war eine Figur aus der Vergangenheit, die jetzt im neuen Film als reale Person in der Gegenwart wieder auftaucht. Unnötig zu erwähnen, dass auch sie wirklich toll aussieht (wie alle Personen in einem Film, ausser bei jenen Rollen, wo man das bewusst nicht so haben will). Coole Story, viel Testosteron, und auch ein Ansatz eines anderen Frauenbilds: die Penny wirft Tom Cruise aus ihrer Bar und in einem der vier Flieger sitzt tatsächlich eine Frau am Steuerknüppel.

Last but not least: mein Velo ist nun in der Werkstatt, gerade noch rechtzeitig vor den Frankreich-Ferien. Die werde ich am nächsten Wochenende wohl auch bereits etwas vorbereiten müssen, sonst wird es dann am übernächsten Freitag vor der Abreise ziemlich spät, bis alles im Wohnmobil verstaut ist. Die Zeit dahin wird voraussichtlich wie im Flug vergehen, da sind noch einige Termine anstehend...

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