Feiertag

Wenn es nicht das eine und auch nicht das andere ist, dann ist es meist etwas drittes. So auch heute - da ist er nun, der erste August 2022. Eigentlich ein Montag, aber so richtig eben nicht. Aber auch kein Sonntag, man könnte es aber meinen, wenn man aus dem Fenster schaut: nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat Petrus nun die Heizung in Gang gebracht, es soll ein warmer Tag werden - und eben ein sonniger. Es ist eben ein Feiertag, viele Menschen geniessen einen freien Tag und kommen anschliessend in den Genuss einer verkürzten Arbeitswoche.

Der Pferdefuss an einem solchen Feiertag ist eben, dass ganz viele Mitmenschen den auch geniessen können und wollen. Was aber macht man an einem zusätzlichen Freitag, wenn Morgen schon wieder der Alltag ruft? Abends feiern gehen ist vermutlich keine allzu gute Idee, ausser man kann wie die Studenten Morgen ausschlafen. Sorry für das Klischee, stimmt natürlich nicht für alle.... Aber das Feiern heute Abend dürfte schon etwas eingeschränkt möglich sein, etwas so, wie an einem normalen Sonntag. Insofern verstehe ich alle Schweizer*innen, die schon gestern gefeiert haben, als ob Samstag gewesen wäre. Das macht definitiv Sinn, schliesslich konnte man ja heute ausschlafen.

Gilt alles irgendwie nicht für mich. Ausgang? Ich? Wo denkt ihr auch hin, ich wüsste gar nicht, wo ich da hingehen sollte. Vielleicht an eine Ü50-Party, aber sowas war noch nie mein Ding, und wird es wohl auch nie sein. Ich habe mir gestern Abend das Finalspiel der Fussball-EM angeschaut. Zu meinem Missfallen startete dieses bereits um 18 Uhr, da wäre ich um 20 Uhr fernseh-technisch schon wieder auf dem Trockenen gesessen. Zum Glück gab es noch eine Verlängerung obendrauf, und danach habe ich noch Tagesschau und Meteo nachgeholt. Schon praktisch, dieses zeitversetzte Fernsehen. 

Praktisch auch die angenehmen Temperaturen am Abend. Am Tag zuvor war es mir beim Eindunkeln ehrlich gesagt schon etwas zu kühl zum draussen Sitzen. Andere hatten da weniger Probleme, aber die hatten auch Besuch, und in einer gemütlichen Runde bleibt man dann halt eher mal sitzen. Zügelt man rein, kommt es nicht selten vor, dass die Gäste dann gleich aufbrechen. Darum lässt man das wohl lieber sein - oder setzt das Mittel ganz gezielt ein, wenn man keine Stühle zur Hand hat, welche man hochstellen kann.

Nun habt die Eidgenossenschaft also wieder mal Geburtstag. 731 Jahre, wenn ich noch richtig rechnen kann. Das ist eine lange Zeit - für die Menschheit - und darauf kann man schon stolz sein; auch wenn wir alle ja nichts dafür können, dass es die Schweiz gibt, höchstens, dass sie noch existiert. Aber auch hier gibt es wesentlich einflussreichere, globale Faktoren. Wir sollten uns also nicht allzu viel darauf einbilden. Die Korken knallen lassen dürfen wir aber trotzdem - nur die Korken, und nicht zu spät am Abend, denn Morgen holt uns die Realität wieder ein.

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