Schwitzt du noch, oder badest du schon?

Es wird wirklich, wirklich warm in diesen Tagen. Es ist gerade mal 14 Uhr und die offizielle Temperaturmessung zeigt bereits 30° an. Das kann ja heiter werden - oder eben heisser. Wenn man bedenkt, dass sich Petrus heute nur für Morgen aufwärmt.... Egal, es ist Sommer, und im Sommer ist es nun mal warm. Dass es nicht ganz so normal ist, wie das klingt, merkt man an mehreren Symptomen: dem viel zu oft notwendigen Not-Ausfischen von Flüssen etwa. Dies nicht alleine wegen des warmen Wassers, sondern noch stärker wegen der Trockenheit. Aber wenig Wasser wärmt sich dann eben auch noch viel schneller auf. Oder ein weiteres Indiz: die unglaublichen Zahlen zur Gletscherschmelze. Ich meine ich hätte da irgendwas gelesen von mehreren Metern pro Woche - in der Dicke, nicht in der Ausbreitung des Gletschers.

Gut, wir sind ja Meister im Verdrängen von solchen Themen. Wir kreieren einfach noch grössere Probleme, dann sind diese - vordergründig - mal vom Tisch. Die Sache hat bloss einen Haken, die grösseren Probleme müssen dann auch irgendwie von irgendwem gelöst werden. Aber je grösser ein Problem, desto weniger geht dies das Individuum direkt etwas an. Grössere Probleme kann man besser verdrängen.

Immerhin, der erste August war ein relativ ruhiger Tag. Mal abgesehen davon, dass einzelne Exponenten nun gleich ganze Nauen anzünden, statt eines einfachen Feuerwerks. Man stelle sich mal vor, ein solches Ereignis hätte nicht auf dem Vierwaldstättersee stattgefunden, sondern beispielsweise auf der Rütli-Wiese. Da hätte vermutlich dann mehr gebrannt, als zwei kleine Schiffe. Trotzdem, es zeigt auf, dass die Knaller, Böller und Raketen eben nicht ganz so gefahrlos sind, wie viele Zeitgenossen meinen. Zumal das Meiste davon ja von China kommt, und die sind nun auf den Westen - insbesondere die Amis - gerade nicht mehr gut zu sprechen. Wie die Russen ja auch, und die Weissrussen, die Taliban, der IS... die Liste ist lang und wird immer länger.

Ist schon eine komische Zeit, in der wir gerade leben. Auf der anderen Seite haben das die Menschen schon immer so wahrgenommen. Das war im Mittelalter mit der Pest nicht anders - da hat man dann einfach ein paar Hexen verbrannt, geholfen hat's vermutlich wenig. Oder im dreissigjährigen Krieg - man muss sich das mal vorstellen, wenn die Russen und Ukrainer sich nun 30 Jahre lang bekriegen würden. Ich hätte gute Chancen, das Kriegsende nicht mehr zu erleben. Oder wie haben das die Menschen wohl beurteilt, als in Sarajevo ein Attentat in der Folge einen Weltkrieg auslöste? Wir Menschen neigen dazu, die aktuelle Zeit als die ereignisreichste zu betrachten - weil wir eben mitten drin sind. Die Hoffnung bleibt also, dass wir es irgendwie schaffen, mit dem Klimawandel zu leben - aufhalten lässt er sich ja nicht mehr. Und mit dem Krieg, dem Rohstoffmangel, der Energiekrise, den zur Neige gehenden Ressourcen aller Art, und und und....

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