Gesucht - gefunden
Gestern war ich so richtig froh, dass ich wieder ein Auto in der Tiefgarage habe. Natürlich wäre es auch anders gegangen, aber viel, viel umständlicher. Was war passiert?
Ich war den ganzen Tag im Büro, und zwar wirklich lange - von morgens um 7 bis abends um 18 Uhr. Wir hatten ab Acht ein gemeinsames Morgenessen organisiert, bei uns in der Kantine, für das ganze Team von Digitalisierung und Services (knapp 60 Personen waren anwesend). Darauf folgte das zweite PA4-Forum im 2022, an dem ich organisatorisch auch ziemlich stark beteiligt war. Deshalb war ich eben schon so früh im Büro aufgetaucht; es hat sich gelohnt, der Anlass war wirklich ein Erfolg.
Im Anschluss hatten wir zu dritt noch einen gemeinsamen Termin geplant, Gerardo mit seinem neuen (Cey) und alten Chef (ich). Wir starteten mit einem Mittagessen, der Einfachheit halber nochmals in der Kantine vom SV Service. Dabei wurde es etwas eng, weil wir eben erst um Viertel vor Zwölf mit unserem PA4-Forum fertig waren. Und weil der Platz knapp war, legte ich zuerst mein Handy auf die Holzablage neben dem Tisch. Keine gute Idee, da vergisst du es sicher, dachte ich mir. Also landete es dann halt doch wieder auf dem Tablet, neben Teller und Besteck. Nicht optimal, dafür weniger risikoreich.
Am Nachmittag - nach dem Dreiergespräch mit Gerardo und Cey - hatte ich dann noch einige Kurztermine und führte spontane Gespräche. Wenn man schon mal im Büro ist - und heute waren logischerweise viele PA4ler da - dann ist das meist so. Ganz am Schluss hatten wir noch eine Diskussion zwischen den Tischen, die mich noch eine halbe Stunde im Büro verharren liess. Dann war es aber definitiv Zeit, mich durch Regen und Dunkelheit Richtung Bahnhof zu kämpfen. Oder sagen wir lieber krampfen, der Engehalde-Stutz ist nicht ohne, vor allem wenn man schon etwas müde ist. Da der Füllstand in meinem Kühlschrank ferienbedingt etwas tief ist, musste ich noch rasch im Bahnhof (Migros) etwas für's Abendessen und den kommenden Tag einkaufen. Ging ganz flott, obwohl ich diesen Laden nicht allzu sehr liebe, zu viele Gestelle mit zu wenig Platz dazwischen. Beim Rausgehen hatte ich plötzlich das Gefühl, dass sich das alles irgendwie nicht "vollständig" anfühlte. Linke Gesässtasche? Nein. Jackentasche? Auch nicht. Wo zum Henker hatte ich diesmal mein Handy bloss wieder hingelegt?
Ok, ich stand also um halb Sieben am Bahnhof, mein Handy war höchstwahrscheinlich noch irgendwo im Bürogebäude, der Einkauf im Rucksack und draussen regnete es noch immer. Zuerst ins Büro und dann nach Hause? Dauert ja ewig, weil alles zu Fuss absolviert werden muss. Und die Lebensmittel sollten mal in den Kühlschrank - und sowieso hatte ich schon wieder etwas Hunger. Zuerst nach Hause? Schien mir die bessere Variante zu sein, und zu Hause hatte ich ja meinen Skoda, mit dem ich in 10 Minuten im Büro war. Gedacht, getan. Auf der Fahrt nach Unterzollikofen rekonstruierte ich in Gedanken meinen Tag:
- Beim Abräumen war das Handy auf dem Tablet; das mache ich fast immer so, also ist das Handy vermutlich noch aus der Kantine raus gekommen.
- Hatte ich das Handy nicht noch geladen am Nachmittag? Ganz sicher war ich mir da nicht.
- Beim Tischputzen hätte das Handy ja im Weg sein müssen, wo habe ich es denn hingetan? Vielleicht in die Kiste mit Maus und Stromkabel?
Es war mir schlicht nicht möglich, herauszufinden wo ich das Handy dämlicherweise hingelegt hatte. Also gab's zuerst was Kleines zwischen die Zähne und dann machte ich mich auf den Weg nach Bern. Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass wenn man in Eile (oder einfach etwas angespannt) ist, alle anderen Verkehrsteilnehmer sich wie Schnecken verhalten? Im 80er 65, im 60er 52, im 50er 45 - das kann doch nicht sein, machen die das extra? Immerhin, Parkplatz-Probleme hatte ich keine beim Büro, die blaue Zone war komplett frei und für die paar Minuten verzichtete ich gleich auf die Parkscheibe. SV Service schloss ich bei meiner Tages-Rekonstruktion aus, da war geschlossen und niemand mehr da - gut, im Büro ja auch nicht, aber da komme ich immer rein. Erste "Prüfstation" war die Kiste mit meinem persönlichen Material: Stecker, Ladegerät, Maus, Kopfhörer, Kabel Kabel Kabel...aber kein Handy. Nächster Posten: mein heutiger Arbeitstisch. Hier war sofort zu sehen, kein Handy. Wir müssen ja die Tische immer komplett räumen und putzen über Nacht, das war also leicht. Vielleicht auf der Fensterbank? Nö. Unter dem Tisch? Auch nicht. Wo fand nochmal unser Ganggespräch zwischen den Tischen statt? Ich schaute mal in diese Richtung und erinnerte mich, dass ich mich auf einen Tisch gesetzt hatte. Und siehe da, fast nicht zu sehen, diese Dockingstation war doch höher als normal, oder? Was lag denn da obenauf? Ja klar, mein Handy.
Hier drauf ein Handy in einer schwarzen Hülle - siehste fast nicht... Nun, das hat mich eine halbe Stunde gekostet, dank Skoda und kurzem Arbeitsweg....
Kommentare
Kommentar veröffentlichen