21
Heute steht die Zahl 21 auf dem Kalender Soweit ist das noch nichts Besonderes, das kommt ja immerhin jeden Monat einmal vor, 12 Mal im Jahr. Es ist aber Juni, und am 21. Juni ist bekanntlich die Sommersonnenwende, der längste Tag und - logischerweise - die kürzeste Nacht. Wer nun denkt, dass 16 Stunden Sonnenschein angesagt sind, der irrt. Schon am Morgen hat uns hier in Zollikofen ein Gewitter überrascht und Regen gebracht - zu wenig zwar, aber wir nehmen im Moment alles an Wasser, was uns Petrus anbietet.
Ich bin auf dem Gartensitzplatz gesessen und habe meinen Kaffee getrunken. Die schwarzen Wolken sah ich direkt auf mich zukommen und deshalb war die Überraschung eigentlich bei mir keine mehr. Das Radarbild hatte mir dann auch noch verraten, dass die Gärtnerin auf dem Friedhof, welche gerade intensiv mit einer Schaufel am Werk war, wohl bald nass werden würde. Die vier Herren auf dem Baugerüst gegenüber ebenfalls, die Wand wohl nicht, weil die ist ja bekanntlich schon nass. Es zeigte sich später, dass es für Frau Friedhofgärtnerin schon etwas mehr als Regentropfen benötigte, um sie von der Arbeit abzuhalten. Vielleicht waren es Blitz und Donner, vielleicht war sie auch einfach irgendwann fertig mit dem Loch buddeln. Die vier Herren jedenfalls waren weniger wetterfest, die flüchteten bereits bei den ersten Tropfen unter Dach.
Der Dienstag war ein Tag ohne Stress - wie auch, ich habe ja Ferien. Aktiv war ich aber trotzdem, über 14'000 Schritte, ein Kraft- und ein Ausdauertraining und ein Kinobesuch verteilten sich über die rund 16 Stunden, in denen ich nicht geschlafen habe. Der Vorteil an einem solchen Tag ist, dass man sich die Zeiten aussuchen kann, in denen man etwas machen will. Ganz besonders einfach geht das natürlich, wenn man zusätzlich noch alleine unterwegs ist. Dann kann man wirklich spontan sein, muss auf niemanden bezüglich Zeit Rücksicht nehmen, und kann sich von einem Moment auf den anderen umentscheiden. Der Nachteil ist dafür, dass man alle Ideen selber haben muss: egal ob es um eine Freizeitbeschäftigung, den Einkauf oder die berühmte Frage "was koche ich den heute" geht. Gestern gab es mal wieder Phat Krapao bei mir, ein thailändisches Gericht mit Hackfleisch, Zwiebeln, Knoblauch, Chili, grünen Bohnen, Soja- und Austernsauce und etwas Rinderbouillon. Dazu eine Schale Reis, einfach ein Gedicht. Und dank der Zutaten werden auch Vampire ferngehalten - und Andere(s). Ich hoffe jetzt einfach mal, dass das im Kino nicht zu arg war für die Mitbesucher:innen. Und sonst ist es mir eigentlich auch etwas egal - ein weiterer Vorteil, wenn man alleine unterwegs ist.
Für heute Abend habe ich mir einen Teig für Galettes bretonnes zusammengemischt. Später werde ich wohl noch in die Stadt gehen, vielleicht mal wieder in die Gelateria di Berna. Vielleicht auch auf ein Bierchen an die Aare oder in die Altstadt, mal sehen was sich so ergibt. Spontan sein ist ja bekanntlich einfach, wenn man keine Termine und Verpflichtungen hat. Die Galette kann ich zur Not auch noch Morgen machen....
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