Budget frisieren

500 Millionen Defizit. Das wurde heute in den Medien kommuniziert, es handelt sich um eine unvorstellbare Summe, die aber relativiert wird durch die Milliarden, welche in der Pandemiezeit und jetzt im Zuge der CS-Rettung kursierten. Mein erster Gedanke war: ist ja nicht einmal eine Milliarde, wenn die Nationalbank einmal in die richtige Richtung hustet, ist das ja wieder in der Kasse. So einfach ist es aber offenbar nicht. Denn da folgte in der Medienmitteilung noch ein Nachsatz: diverse Positionen erscheinen nicht in diesem Budget, weil sie als "Sonderausgaben" vom Bundesrat deklariert worden wären. Wie muss ich das jetzt genau verstehen? Geben wir nun dieses Geld aus, oder nicht? Falls nein, sollte ich vielleicht meine Steuern auch einmal als "Sonderausgaben" deklarieren - muss ich diese dann nicht zahlen, oder zahlt die jemand anderes? Vielleicht ja der Bundesrat?

Augenwischerei, mehr ist das nicht. Man schönt das Ergebnis, damit man kein Problem mit der Schuldenbremse bekommt. In den USA macht man das anders, dort hebt man einfach die Limite der Schuldenbremse an, und kann dann zusätzliche Schulden machen. Ich weiss, der Vergleich hinkt ein wenig. Wir sind dann doch wesentlich weniger verschuldet, als vergleichbare Staaten. Aber eines muss man sich schon bewusst sein: nur weil eine Ausgabe "ausserordentlich" ist, belastet sie das Portemonnaie nicht weniger. Das Geld wird ausgegeben und muss entsprechend auch irgendwo her kommen. Irgendwann gibt es dafür dann vielleicht "Sondersteuern" für diese "Sonderausgaben" - bezahlen müsste der einfache Bürger diese aber trotzdem mit denselben Einnahmen, wie er dies bei den heutigen Steuern tut. 

Ausserordentlich ist aktuell auch die Trockenheit auf meinem Rasen. Ich komme langsam zur Erkenntnis, dass das Wässern gar nicht allzu viel bringt. Erst am letzten Sonntag (abends) habe ich den Rasen vor meinem Gartensitzplatz über eine halbe Stunde bewässert. Trotzdem zeigen sich nun die ersten gelben Stellen. Klar, ohne wöchentliches Wässern wäre es im Moment noch schlimmer. Aber auf Dauer kann das ja nicht die Lösung sein, Wasser im Überfluss, das Wasserschloss Schweiz, das gehört der Vergangenheit an. Nun habe ich gelesen, dass Mikroklee als Teil des Rasens hier helfen kann. Dieser Klee ist speziell gut geeignet in Koexistenz mit den üblichen Gräsern eine grüne Fläche zu bilden, welche weniger empfindlich auf langanhaltende Trockenheit reagieren soll. Und man kann offenbar problemlos mähen, es wird sogar tägliches Mähen empfohlen. Vielleicht etwas für die nächste Saison? Denn ansähen sollte man im Frühjahr, und bis dahin ist noch etwas Zeit - Zeit, um darüber nachzudenken...

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