Einfach nur geniessen

War ein toller Ausflug gestern mit den beiden Girls (sorry, falls ihr das lest und nicht so recht einverstanden seid). Ich hatte ein Meeting in der Engehalde, welches gemäss Plan bis um 16 Uhr dauern sollte. Die Traktandenliste war kurz, es schien so, dass wir sogar noch eine gute Viertelstunde früher fertig sein würden. Da ich noch kurze Hosen montieren wollte und auch das Notebook nicht unbedingt mit auf den Berg musste, benötigte ich noch etwas Zeit nach Sitzungsende. Unter diesen Voraussetzungen war es dann aber recht schwierig, das PostAuto-Shuttle zum Bahnhof frühzeitig zu reservieren. Um Vier? Oder um Viertel nach Vier? Was, wenn die Sitzung wider Erwarten doch länger dauern würde? Oder noch schlimmer: eine halbe Stunde zu früh fertig wäre, und mein Shuttle dann noch gar nicht fährt? Es war etwas die Quadratur des Kreises.

Manchmal sollte man einfach nicht zu viel planen. Ich entschied mich: sobald die Sitzung fertig wäre, würde ich mal schauen ob noch ein Platz im nächsten Shuttle frei wäre. Pünktlich um Drei legten wir los und kämpften uns durch das eine grosse Thema. Natürlich benötigten wir mehr Zeit als geplant, und dies obwohl die grössten Kandidaten für den Speakers Corner gar nicht anwesend waren. Mit der Zeitreserve von 20 Minuten war es dann halt doch fast Vier, bis wir das Meeting abschliessen konnten. Dann ging es rasch: PubliCar-App auf, Reservation starten, Zeit auswählen (16:10), buchen. Ist nicht immer so, dass es so kurzfristig noch Plätze hat - am Montag sind allerdings die Chancen grösser als Dienstag bis Donnerstag. Ich hatte nun also noch zehn Minuten für den Toilettengang, den Kleiderwechsel und das Versorgen von Notebook und Zubehör. Ich liebe ja Herausforderungen....

Dafür passte ab da so ziemlich alles - bis zur Gurtenbahn. Der Shuttle kam fast zeitgleich mit mir unten bei der Haustüre an, am Bahnhof fuhr das 9er-Tram ein als ich nur noch ein paar Meter vom Perron entfernt war. Keine halbe Stunde später durchquerte ich den Eingang zur Gurtenbahn - und wurde abrupt gebremst. Da war eine Riesenschlange bis zur Ticketkontrolle. Irgendwann fiel mir dann auf: die vor mir benötigten alle noch ein Billett. Und an dieser Schlange darf man ja links vorbei, wenn man schon ein Ticket hat. Gesagt, getan - allein die Frage blieb: was zum Henker wollen die alle am Montag um 17 Uhr auf dem Gurten? Ich wusste es ja, ich wurde erwartet. Spannenderweise waren dieselben Typen dann bei der Talfahrt schon wieder im Bähnli, und die jüngeren unter ihnen trugen eine Feusi-Mappe, einige eine oder mehrere rote Rosen. Es war kein Gurten-Speed-Dating gewesen, sondern eine Schluss- oder Diplomfeier der Feusi. Und die mit den roten Rosen waren dann eben die Streber gewesen (ich darf das sagen, ich habe ja auch schon mal einen Preis für den besten Notendurchschnitt erhalten - lange ist's her, und es gab zum Glück etwas anderes als Rosen).

Das Gurten-Grillen war dann etwas schwierig, weil so ziemlich alle Feuerstellen von den Bauten für's Gurtenfestival unzugänglich oder unbrauchbar gemacht worden waren. Da gibt es also so ziemlich einen Monat lang kaum eine Gelegenheit, diese Stellen zu benutzen - und das nur wegen dem Festival. Na gut, wer braucht schon einen Grill im Sommer... Motzen darf ich natürlich nicht, da mit Isabel eine Gurten-Besucherin in der Familie ist. Und es war dann an der einen Feuerstelle, welche noch zugänglich war, auch gemütlich. Das Holz war rar - wir waren offensichtlich nicht die ersten Feuerteufel an dieser Stelle. Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg. Irgendwann hatten wir die perfekte Glut und später dann auch Würste, Champignons und Teigwarensalat auf dem Teller - danke Carmen für Letzteres.

Zurück sind wir dann nicht allzu spät, weil das schattige Plätzchen irgendwann dann doch zu kühl wurde. Dafür gab's am Bahnhof noch ein Bierchen für mich und einen Kafi für die Girls (hier gilt nochmal das Gleiche, wie weiter oben). Cool war's, bloss habe ich vor lauter Geniessen schlicht und einfach vergessen, ein Foto zu machen. Vielleicht beim nächsten Mal, denn sowas können wir gerne wiederholen - am allerliebsten an einem stinknormalen Werktag...