Zwischenhoch

Was für ein schöner Tag. Inmitten von grauen Tagen mit Regen und vielen Wolken, war der heutige Samstag eine Ode an den Sommer. Zwar nicht ganz von Anfang an, aber das hat mich ehrlich gesagt überhaupt nicht gestört. Ich hatte ja noch in der Wohnung zu tun, Putzen war angesagt. Heute waren das WC und die Böden der ganzen 90 m2 angesagt, und wie üblich war das Wasser ziemlich dunkel (und wie immer war ich vorher eigentlich der Meinung, die Böden wären doch gar nicht schmutzig). Nun gut, offenbar ist meine Wahrnehmung nicht immer ganz korrekt, wenn das schon beim Schmutz in der Wohnung der Fall ist, wie ist das dann erst beim Interagieren mit meinen Mitmenschen? Da kann ich dann nicht einfach mal "feucht aufnehmen"...

Ich bin allerdings der Meinung, dass mir das im Moment nicht so schlecht gelingt. Im Büro geniesse ich eigentlich jeden Tag, die Kontakte sind zahlreich und aus meiner Sicht auch sehr angenehm. Meine neue Rolle ist dafür natürlich auch gut geeignet - eigentlich überall dabei, ohne Personalführung. Wobei.... so ein kleines bisschen vermisse ich es schon, mein Team welches ich im Juli nach 7 Monaten nun in neue, gute Hände übergeben konnte. Sie sind ja alle noch da und ich sehe sie jede Woche, aber sie sind halt eben doch wieder etwas weiter weg also vorher. 

Zurück zum Samstag. Nach dem Putzen musste ich dann irgendwann mal raus. Einerseits weil ich musste (Coiffeur-Termin um halb Zwei), andererseits weil ich wollte (die Aare rufte). Mit neuer Frisur landete ich so gegen Zwei Uhr beim Bärenpark. Die Touristendichte heute war schon fast nervig - Deutsch hörte man so gut wie gar nicht mehr, weder beim Bärenpark, noch auf der Strasse in Richtung Bahnhof. Da hatte sich auch die Coiffeuse schon entsprechend geäussert: sie war mit den Kids in Interlaken auf dem Kletterpark. Die "Ranger" dort sprachen im besten Fall Hochdeutsch. Das Personal im Restaurant später war teilweise nur auf Englisch unterwegs. Echt jetzt? Kommt man jetzt im Extremfall im Berner Oberland mit Bärndütsch nicht mehr über die Runden? Das darf ja eigentlich nicht sein, oder?

Auf jeden Fall kam mir dann plötzlich ein saudummer Gedanke: ich wusste, dass es im Breitsch in der Gelateria di Berna meine Lieblings-Glace gab. Das Wetter war sonnig und warm, ich hatte noch Zeit - warum nicht? Ich stellte mir selber eine kleine Challenge - sollte ich bis zum Zytglogge niemanden treffen um ein Bierchen zu trinken, dann würde ich eben noch das Nüni-Tram in den Breitsch nehmen und mein geliebtes Marzipan-Mohn-Glace geniessen. Jetzt wo Isabel ausser Landes ist, standen natürlich die Chancen schon etwas schlechter für's Bier, dafür umso besser für's Glace. Und was soll ich sagen - da wurde doch glatt jemand von meinem Cornet inspiriert: Morgen gibt's nochmal ein Glace, mit der grossen Schwester....

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