unsere verrückte Welt
Als Eltern kennt man das: ein Riesengeschrei, vielleicht verbunden mit sichtbarer Gewalt. Zwei Kinder streiten sich um irgendetwas, vielleicht um ein Spielzeug, vielleicht darum wer Recht hat, oder auch nur darum, wer den Streit überhaupt begonnen hat. Man wird als Mutter oder Vater (oder neu und gendergerecht als Elternteil) oft nicht wirklich herausfinden, was Sache ist. Denn das wissen nur die beiden Direktbeteiligten - und diese haben oft eine eigene, unterschiedliche Wahrnehmung. So bleibt der Konflikt ungelöst, respektive er wird auf Druck von Aussen zumindest für den Moment beiseite gestellt. Vielleicht zwingt man die Streithähne sogar noch, sich die Hand zu reichen.
Das alles kommt mir irgendwie bekannt vor. Kleine Kinder kleine Sorgen, sagt man - und dann eben auch noch, grosse Kinder grosse Sorgen. Nein, Kinder sind das nicht mehr, jene Führer welche sich aktuell auf diesem Planet bekriegen. Weder Putin und Selenski, noch Netanjahu und...wie heisst er eigentlich, der Anführer der Hamas? Ich weiss das gar nicht, ich weiss nur, dass ich eine solche Person gar nicht kennenlernen möchte. Glaubt man an Karma, oder von mir aus auch an Himmel und Hölle, dann sehe ich für alle oben genannten schwarz (was wiederum in unserer Vorstellung weder dem einen noch dem anderen farblich entspricht - der Himmel ist blau/weiss, die Hölle vor allem heiss, und rot). Der Zweck heiligt eben nicht alle Mittel, im Grunde kein einziges. Das ist nicht neu, wir leben seit Jahrzehnten, ja sogar Jahrhunderten mit dem Krieg als Alltagsphänomen. Nur ist er meist weit weg, geht uns nichts an und stört darum nicht. Ein Trugschluss, immer mehr...
Heute ist alles vernetzt und verwoben. Die schwächelnde Wirtschaft Chinas hat ebenso einen Einfluss auf uns, wie die aufkommende Rezession in Amerika. Die Auswirkungen des Ukrainekriegs spüren wir bereits seit langem, und es geht den Menschen hier zunehmend auf den Sack. Eigentlich möchte man sie gar nicht mehr hier haben, diese Ukrainer:innen. Und jetzt noch der Konflikt im nahen Osten. Wenn der Ukrainekrieg unangenehm und störend war (und ist), dann stellt der Nahost-Konflikt aktuell eine viel grössere Bedrohung dar. Im Vergleich wirkt das erstere zu letzterem wie ein "Chirschichracher" zu einer Atombombe. Es hat im Nahen Osten zu viele Staaten und vor allem Führer, die nur allzu gerne die Situation weiter destabilisieren möchten - um davon zu profitieren. Das können aber nicht alle, und letztendlich werden alle verlieren, irgendwas. Die Kriegsschiffe der Amerikaner sind Provokation und Verlockung zugleich, denn mit der Aussage, man sei die mächtigste Nation in der Geschichte hat Amerika im Prinzip eine Schwachstelle gezeigt: die Geschichte blickt in die Vergangenheit, und die Gegenwart zeigt meiner Meinung nach ein Amerika, welches immer mehr und immer aufwändigere Konflikte zu meistern hat. Interessant ist vor allem, dass andere grosse Mächte sich still, sehr still verhalten. Allen voran China, aber auch Indien ist gross und mächtig - und eine Atommacht.
Vermutlich gibt es keine einfachen Lösungen für diese Probleme - vielleicht sogar gar keine. Ausser vielleicht ein Patentrezept für die Schweiz von der SVP. Führen wir doch einfach wieder Grenzkontrollen ein und treten wir aus allem aus, was uns mit irgendeiner Macht ausserhalb der Schweiz verbindet. Lassen wir das Böse einfach nicht rein in unser Land. Manchmal ist es wohl tatsächlich das einzig Richtige, wie der Vogel Strauss mal einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Dann hat man etwas Ruhe, für den Moment wenigstens.... Denn die Welt spielt aktuell verrückt - und da ich im letzten Post davon geschrieben habe, dass sie klein geworden sei unsere Welt, ist das umso gefährlicher, auch wenn man weit weg von den Brandherden ist.
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