Warum Rot nicht meine erste Wahl ist

Wer denkt denn jetzt gleich an die kommenden Parlamentswahlen? Wobei, so falsch ist in meinem Fall der Titel dieses Beitrags nicht. Meine Wahl entspricht exakt jener in dieser Story - wenngleich diese nichts mit Politik zu tun hat. Oder vielleicht doch?

Jedenfalls hatte ich mich heute vor dem Mittag spontan entschlossen, doch noch ins Büro zu gehen. Einerseits wegen der Menschen die dort arbeiteten - einzelne waren nach einer langen Abwesenheit wieder zurück. Andererseits hatten Gemeindearbeiter direkt vor meinem Fenster damit begonnen, mit einem kleinen Bagger die Reste einer langen Hecke auszubuddeln. Statt der Hecke steht dort jetzt ein Lattenzaun zwischen Friedhofgärtnerei und Kita. Keine Ahnung, was der Grund für diese Veränderung ist. Mehr Durchblick? Bessere Weitsicht? Aber wohin....? Ok, der - nicht allzu schlimme - Lärm war ein weiteres Mosaiksteinchen. Und letztendlich musste ich sowieso in die Stadt, weil ich gestern mein Training zugunsten des neuen Gartentisches geschwänzt hatte. Dieses wurde heute nachgeholt.

Meine Reise ist immer etwa die gleiche: Bus nach Worblaufen, Zug nach Bern, Bus ins Henkerbrünnli, der Rest zu Fuss. Ich war etwas knapp dran und wollte nicht mehr allzu viel Zeit verlieren, um nicht am Ende noch im Kantinenstau zu landen. Deshalb stieg ich in Worblaufen ganz vorne in den Zug ein - Sackbahnhof RBS, der Ausgang aus dem Bahnhof ist ganz vorne - deshalb. Klappte auch ganz gut, brachte aber nichts, ich musste trotzdem 4 Minuten warten. Das ist ja nicht viel, wenn man aber zwei Linien benutzen kann für diese Strecke, doch eher selten. Nun gut, es reichte ja noch - einigermassen. Der Bus kam, ich stieg ein, ich wartete...dann fuhr er ab. Hat halt viel Zeit ausserhalb der Stosszeiten. Die erste Ampel folgte nach wenigen Metern, beim Hotel Schweizerhof. Sprang natürlich gleich auf Rot - wir warteten. Weiter ging's, nächste Ampel beim Bollwerk - Rot. Ok, dann fuhr der Bus um die Ecke zur Haltestelle. Nach einer kurzen Wartezeit - der Bus muss ja dann über drei Fahrspuren Richtung Reithalle wechseln, das geht natürlich nur in bestimmten Phasen (wenn keine Autos mehr vom Henkerbrünnli her kommen). Konsequenz: die Ampel bei der Lorrainebrücke zeigt mal wieder Rot. Irgendwann ging es weiter in Richtung Henkerbrünnli, bis zur Ampel nach der Reithalle. Quizfrage: welche Farbe zeigte die Ampel an, als unser Bus ankam? Richtig - Rot. An der nächsten Haltestelle durfte ich raus, ein paar Meter zurück zum Fussgängerstreifen Richtung Büro. Dieser Streifen über die Tiefenaustrasse ist zweigeteilt. Der zweite Teil war Grün, aber der erste natürlich gerade auf Rot gesprungen. Bis dort wieder Grün war, war beim zweiten Teil Rot. Irgendwie logisch oder?

Also - mal rechnen: Schweizerhof, Bollwerk, Lorrainebrücke, Reithalle - vier Ampeln für den Bus und jede war Rot. Nennt man das in Bern "Verkehrsbeeinflussung öffentlicher Verkehr"? Oder kennt man das in dieser Stadt gar nicht? Man müsste doch meinen, dass die Ampeln hier etwas auf den Bus eingestellt wären, oder? Und dass man als Fussgänger dann nochmal so unvorteilhaft behandelt wird....gut, dass kann an dieser komplexen Kreuzung "Henkerbrünnli" auch einfach Zufall sein, in die andere Richtung geht es dafür gut auf mit dem zweigeteilten Fussgängerstreifen. 

Jedenfalls kam ich kurz vor halb Zwölf unten in der Engehalde an - passte gerade noch so, zumindest wenn man nicht wie ich heute den Zugangsbadge zu Hause hat liegen lassen. Es gab also noch einen Umweg beim Empfang, damit ich dort einen Übergangsbadge bekam. Dauerte nochmal 5 Minuten. Und zu guter Letzt hatten die Leute im Büro entschieden, in der Stadt zu Mittag zu essen. Also ging es mehr oder weniger direkt wieder in die andere Richtung, den Engehaldenstutz rauf und bis in die Aarbergergasse. Immerhin hatte mein Schrittzähler Freude daran: aktuell 12'876 Schritte. Und das Training später am Nachmittag war dann eines der besten seit Langem. 

PS: man ahnt es sicher bereits, meine Lieblingsfarbe ist natürlich Grün, nicht Rot....

Kommentare

Beliebte Posts