Winter

Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann ist es weiss, oder grau - je nach Lichtverhältnisse. An meiner grossen Scheibe beim Gartensitzplatz hatten sich heute Morgen eine Art Schneckenspuren gebildet, nur waren es eben grosse Eiskristall-Formen welche diese Spuren gebildet hatten. Sie hielten den ganzen Tag, kein Wunder, es war ja ein Eistag. Aber der Blick in Richtung Friedhof ist richtig schön winterlich, so wie es sein sollte im Winter. Oder dann lieber gleich milde Temperaturen und gar kein Schnee, dann wird es auch nicht glatt auf den Strassen.

Letzteres wird uns wohl schon bald blühen. Erfahrungsgemäss ist es an Weihnachten Grün und meist auch relativ mild. In drei Wochen wird es also soweit sein. Und dann folgt eine Woche später der erste Tag eines neuen Jahres - 2024. Ich mag mich noch erinnern an den Jahreswechsel zum Jahr 2000, als alle Informatikfirmen mit einem unguten Gefühl auf das neue Jahrtausend gewartet hatten. Wird die Software noch funktionieren oder haben wir etwas übersehen? Nun, heute ist das Ganze Vergangenheit, wenig bis nichts ist passiert damals und wir erinnern uns kaum mehr daran. Heute gibt es andere Herausforderungen, heute begegnen uns in der Weite des Internets nicht nur Menschen, welche uns abzocken wollen. Heute begegnen wir auch Menschen, die gar keine mehr sind. Sie sehen zwar schon ziemlich genau so aus wie Menschen, manchmal vielleicht eine Spur zu perfekt. Aber dahinter steckt ein Computerprogramm - und das Wissen, welches sie an den Tag legen, stammt ebenfalls aus dem Internet. Somit wird der Inhalt des Internets zu Wissen und Wahrheit. Natürlich gibt es Funktionen, welche hier Inhalte diesbezüglich prüfen. Aber manchmal ist auch eine Mehrheit der Menschen der Meinung, dass eine falsche Antwort richtig wäre. Und genau das Gleiche kann auch im Internet passieren, auch da kann eine Unwahrheit zur Wahrheit werden. Theoretisch zumindest. Und wenn uns dies dann ein vermeintlicher Mensch von Angesicht zu Angesicht erzählt, dann vertrauen wir diesem Inhalt eher als irgendwelchen Texten. Die künstliche Intelligenz wird uns potentiell viele Arbeiten abnehmen - passen wir aber auf, dass sie uns nicht auch das Denken abnimmt. 

Es bleibt anspruchsvoll, aber solche Veränderungen gab es immer. Autos waren zu Beginn "Teufelszeug" und man glaubte, dass hohe Geschwindigkeiten gesundheitsschädigend wären. Sind sie auch, aber nicht 50 Stundenkilometer..... Später kam dann ein Telefon auf den Markt, welches man zum Telefonieren aus dem Haus mitnehmen konnte. Heute sind diese Geräte in der Grösse einer Autobatterie so klein geworden, dass sie im Prinzip in einer Uhr Platz finden und sogar in Kleidung eingebaut werden können. Es gibt heute sogar "smarte" Ringe, die viel mehr sind als nur Schmuck. Und - man glaubt es kaum - telefonieren kann man immer noch damit, wenn es denn unbedingt sein muss. Was wird in 20 Jahren das revolutionär Neue sein? Ich weiss es nicht, aber ich denke, dass unser aktuell dringendstes Problem die Bereitstellung von genug Energie sein sollte. Saubere Energie, denn mit Energie kann man fast alles machen. In den futuristischen Raumschiff-Serien konnte man sogar Essen replizieren, wenn man Energie hatte. Und Geld wurde abgeschafft - eben weil man mit Energie alles herstellen kann. 

Vielleicht als Wunsch eine Überlegung wert, schliesslich ist ja bald Weihnachten. Oder vielleicht doch nicht? Man soll ja vorsichtig sein mit seinen Wünschen...

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