Die Hoffnung stirbt zuletzt

Irgendwie ist alles gerade ein wenig ohne Konturen. Der Alltag ist zurückgekehrt, mit ihm die Kolleginnen und Kollegen im Büro. Die Situation in der Kantine hat sich verschärft, Staus bilden sich nun nicht nur auf den winterlichen Strassen, sondern auch beim Mittagessen - und zwar zu Zeiten, als es im alten Jahr noch nicht so ausgeprägt war. Draussen hat der Nebel das Szepter übernommen, die Fernsehbilder hingegen weisen uns regelmässig schon fast hämisch darauf hin, dass ja eigentlich die Sonne scheinen würde. Braucht es noch weitere Argumente, warum ich kein Kind des Winters bin?

Allerdings habe ich die Hoffnung, dass sich die Sonne an diesem Wochenende auch mal in tieferen Lagen zeigt. Tiefer war in den letzten Tagen etwas unterhalb 1500 Meter, nun soll sich der Hochnebel zu Nebel verändern und damit sollte eigentlich auch die Chance auf Auflösung besser werden. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, kommen wir so zu ein paar Minuten Sonne, kurz bevor sich neuer Nebel bildet und uns die Finsternis des Winters wieder in Beschlag nimmt. Gar nicht auszudenken, wie das im hohen Norden sein muss, wenn die Tage so extrem kurz sind. Immerhin, die haben dann Polarlichter am Himmel und vermutlich auch kaum Nebel - sonst sieht man ja keine Polarlichter.

Aus diesem grauen Einheitsbrei draussen resultiert dann gefühlt eine ähnliche Situation im persönlichen Alltag: Aufstehen, Morgenessen, Arbeiten, Kochen (oder auch nicht), Essen, Arbeiten, Kochen, Essen, etwas Fernsehen, ab ins Bett. Begleitet wird das Ganze von Schwarz - Dunkelgrau - Hellgrau - Dunkelgrau - Schwarz. Und irgendwann stellt man dann fest, dass die Tage auf diese Weise einfach so dahin plätschern. Gestern war fast wie Heute, und Morgen wird nicht viel anders sein. Und genau darum war es jetzt über eine Woche ruhig in diesem Blog. Gut, ich habe auch etwas viel in die Glotze geschaut. Das ist das Risiko an diesen Streaming-Diensten wie Netflix und Co, man kann sich stundenlang damit beschäftigen. Es gibt dort ein ähnliches Suchtrisiko wie beim Spielen am Compi oder auf dem Tablet - die Zeit kann dann nur so dahinfliegen. Und bei diesem Wetter ist das eigentlich gar nicht so schlimm, oder?

Jetzt heisst es aber für mich: Wochenende. Soeben habe ich mein letztes Meeting beendet, nun werde ich meine Trainingssachen packen und wie üblich in den Fitnesspark gehen. Das weckt in der Regel meine Geister, und zwar nicht nur physisch, sondern auch in meinem Kopf. Und wer weiss, vielleicht zeigt sich ja sogar die Sonne? Und wenn nicht, schaue ich sie mir am Bildschirm an - Hopp Odi!

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