zweimal Sonntag

Ostern - der Stau am Gotthard hat sich doch noch eingestellt. Regen und kühle Temperaturen scheinen sich einfach besser anzufühlen südlich der Alpen. Oder aber, die Reisenden haben sich bereits daran gewöhnt, über Ostern im Stau zu stehen. Süchtig machen kann ja fast alles....

Wir haben das auch schon gemacht - lange ist's her. Aber irgendwann sucht man Möglichkeiten, zumindest dem Gotthardstau zu entgehen. Das geht beispielsweise, indem man bereits Tage vor Karfreitag anreist und Tage nach dem Ostermontag zurückfährt. Nur ist man mit dieser Idee nicht alleine unterwegs und unter der Woche kommen ja dann noch die Lastwagen dazu. So richtig klappt das also auch nicht. Bieten sich noch andere Destinationen an, aber dort fehlt dann oft das südliche Flair, die Sonne und/oder die Wärme. Man könnte natürlich auch fliegen, aber dann verlagert sich der Autostau einfach zu einem Anstehen bei der Sicherheitskontrolle. Und an der Feriendestination ist man dann auch nicht wirklich alleine, wohl eher unter Gleichgesinnten. Mit dem Spiesser aus der gleichen Strasse am Strand von Ägypten also....sorry, nichts gegen Spiesser, aber die hat man ja schon zu Hause.

Man kann es auch sein lassen - und auf gutes Wetter zu Hause hoffen. Das ist zwar in diesem Jahr nicht so richtig sonnig, aber zumindest mild gestimmt: angenehme Temperaturen und kaum Regen, da freut sich auch der Osterhase. Ansonsten, wenn ich so rausschaue ist es wie ausgestorben. Man hört nichts, ausser die Kirchenglocken. Man sieht kaum Menschen auf der Strasse, vorhin war mal eine Person auf dem Friedhof, das war's dann auch schon. So soll es wohl sein, tut uns vermutlich allen gut. Dazu habe ich gestern eine Sendung gesehen, im Fitnesscenter auf dem Ergometer - sprich: einfach so hätte ich sie wohl nicht geschaut. Dort ging es unter anderem um die Geisteraustreibung auf Bali. Das wird einmal im Jahr gemacht und das erste Ziel ist es, die präsenten Geister einzufangen und dann in den furchterregenden "Fängern" zu verbrennen. Und weil man sich sicher ist, dass nicht alle Geister eingefangen werden können, gibt es dort einen Tag der Stille: 24 Stunden leise sein, zu Hause bleiben, kein Strom, kein Internet, rein gar nichts. Gilt auch für Touristen und wird von Dorfpolizisten überwacht (wobei, die sind dann natürlich sicht- und hörbar....). Man will den Geistern vorgaukeln, dass das Dorf unbewohnt ist - und dann verschwinden die Geister, so die Theorie. Wieso die Geister die Dorfpolizisten nicht beachten, ist mir allerdings ein Rätsel...vielleicht mögen Geister keine Polizisten? Egal...

Morgen folgt dann Sonntag Nummer zwei. Und ich denke, das gibt dann wieder die üblichen Bilder am Bahnhof. Ich war am Freitag noch im Training und holte mir nur ein Getränk zum Ausgleichen des Flüssigkeitsverlustes. Was da abging war aussergewöhnlich - aber eben gewöhnlich für einen Feiertag. Und gestern Samstag in der Stadt war es gleich nochmal ähnlich: viele, sehr viele Leute in den Gassen und viele davon waren Touristen. Vielleicht geht das nun bis in den Spätherbst so weiter, vielleicht ist es aber auch einfach den Ostertagen geschuldet. Denn bekanntlich reisen die Menschen gerne an diesen verlängerten Wochenenden, egal ob das erholsam ist oder nicht....

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