Zeit

Manchmal sieht das so perfekt aus, ein langer Tag und nur wenige Verpflichtungen....gemütlich. Aber eben, manchmal kommt es auch anders als man denkt - oder in meinem Fall, als berechnet. Gestern war so ein Tag, das Ganze fing schon am Morgen an, als ich zuallererst noch ein paar Dinge erledigen musste, die eigentlich am Vortag hätten getan werden sollen. Das passte aber noch recht gut, ich war sogar einen Zug früher auf dem Weg ins Fitnesscenter. Auf dem Weg kam mir dann aber der Gedanke, du hast ja noch gar nichts gegessen und ein einziger Kaffee ist auch nicht gerade Flüssigkeit im Übermass. Rasch entschlossen steuerte ich im Bahnhof auf die Migros Gourmessa zu, besorgte mir ein kleines Sandwich mit Getränk und setzte mich beim Treffpunkt auf die Bank. War noch ganz gemütlich, durch den Bahnhof erklang Klaviermusik wie in einem Konzert. Nach ein paar Minuten drehte sich eine ältere Dame zu mir um - sie sass etwas entfernt neben mir auf der Bank. Sie fragte mich, ob ich wisse, ob dies Live-Musik wäre. Dies konnte ich bejahen, weil ich wusste: ganz oben hat es ein Klavier wo man sich hinsetzen und spielen darf (und soll). Spätestens als ich der Dame vorschlug, sie könne ja selber hingehen und in die Tasten hauen, ergab sich ein interessantes Gespräch. Ihre Antwort war sympathisch, sie meinte: wenn ich das mache, dann ist der Bahnhof leer. 

So vergingen dann rasch 10 Minuten, was noch keine Rolle spielte, weil ich war ja einen Zug früher unterwegs als geplant. Trotzdem musste ich irgendwann ab ins Training, sonst ging mein Zeitplan nicht auf. Ein weiterer Gedanke schlich sich in meinen Kopf: da ist doch bei der Migros noch diese Stempelkarte aktiv, und zwar nur noch heute (also gestern). Einmal für 20 Franken einkaufen, und ein 6fach-Coupon würde mir gehören. Und da am Abend sowieso kein Westside auf dem Programm stand, war es naheliegend gleich nach dem Training im Bahnhof einzukaufen. Gesagt, getan und gestrauchelt: in der App spukte die Anmeldung (so wie auch auf 20Minuten), meine Einkaufsliste liess sich nicht aktualisieren. Ich musste also noch etwas mein Gedächtnis bemühen, das brauchte etwas Zeit - auch weil ich gerade das Menü für's Wochenende umstellte, als ich die Leberwürste entdeckte. Irgendwann schaffte ich es aus der Migros, ins Zügli und ab nach Zollikofen. 

Ich hatte noch eine Dreiviertelstunde Zeit. Eigentlich viel, denn der Getränketransport und das Geschenk standen schon bereit. Aber eben, dann muss noch das Duschtuch aufgehängt werden, sämtliche Trainingskleider an den Stewi, die Schuhe zum Lüften nach draussen, der Rucksack ebenfalls. Tik - tik - die Zeit lief und am Ende musste ich doch einigermassen schnell mit dem ganzen Bagage zur Busstation laufen (bis zum Zügli reichte es locker, aber die doofe Baustelle ergibt zu Fuss gerade einen Riesen-Umweg, den ich gerne vermeide). Es hat gereicht, ich war pünktlich in Bern und nach einer Minute kam auch schon ein Bus - leider nicht mein Bus, da stand 20 Fahrschule dran. Ok, irgendwann war der um die Ecke und der nächste Bus fuhr vor. Und da stand...20 Fahrschule. Echt jetzt? Schon wieder? Der dritte war dann mit 20 Länggasse angeschrieben - das passte.

Das Geburtstagsessen war gemütlich und überraschend: wir sassen im Esszimmer, als es plötzlich an das Fenster klopfte. Ein paar jugendliche Mädchen sangen ein Happy Birthday und bekamen dann auch ein Stück Zitronen-Cake. Isabel kannte diese gar nicht - aber wenn man eben einen riesigen Ballon mit Happy Birthday und dem neuen Alter ans Fenster hängt... war lustig. Ebenso die Rückfahrt mit dem Bus, diesmal ohne Fahrschule, dafür mit einer sonderbaren Streckenführung: wir mussten nämlich an einem anderen Ort aus- und umsteigen. Ich ja sowieso, aber Sister hätte im 20er bis nach Hause fahren können. Wir hatten ausgerechnet jenen Bus erwischt, der ins Depot fuhr. Busfahren - definitiv gestern kein Highlight bei uns zwei...

Kommentare

Beliebte Posts